Kurzfilm: „Mit Hass und Gewalt - Angriff auf die Demokratie"


Rechtsextremistisches Handeln hat viele Facetten. Die Wahl oder Kandidatur für eine rechtsextremistische Partei, die Mitgliedschaft in einer Organisation, die Beteiligung an Demonstrationen, aber auch das gewaltbereite Auftreten gegenüber Minderheiten gehören dazu. Der Shortfilm „Mit Hass und Gewalt – Angriff auf die Demokratie“ aus dem Jahr 2017 zeigt, wie Politiker:innen, Mandatsträger:innen und Geflüchtete, insbesondere in Flüchtlingsunterkünften, von Rechtsextremisten bedroht und angegriffen werden. Beispiele, die im Film genannt werden, sind Schmierereien an der Hauswand, Drohbriefe, Attacken mit Buttersäure, Einbrüche, sehr private Angriffe und Brandstiftungen.
Der Kurzfilm befasst sich auf der einen Seite mit den Gefühlen und Emotionen der Rechtsextremisten, wie Hass und Wut, die die Bereitschaft zur Ausführung von Gewalt und Straftaten zur Folge haben können. Auf der anderen Seite zeigt der Film, wie sich diese Emotionen auf ihre Sprache und Wortwahl auswirken. Die Verwendung von Euphemismen (beschönigende Umschreibungen eines negativ konnotierten Begriffs), die Enthumanisierung durch Naturkatastrophen und das Framing in der Sprache sind verschiedene Strategien, um Emotionen und Gefühle, wie Angst und Furcht, auszulösen. Bezogen auf die Migrationsbewegungen seit 2015 werden verschiedene Vergleiche zwischen Naturkatastrophen und Geflüchteten gezogen.
Das Wort „Flüchtlingswelle“ ist beispielsweise kein neutrales, sondern ein geframtes Wort, das zwei assoziative Ebenen hat. Zum einen beschreibt es ein Auftürmen und Anstauen proportional zur Größe des Hindernisses. Das heißt, dass die „Flüchtlingswelle“ als sehr große, chaotische und ungeordnete Menschenmasse verstanden wird. Zum anderen ist eine Welle ist eine sehr mächtige Naturgewalt, die Städte wegspülen kann. Rechtspopulisten- und Extremisten sehen ihre Aufgabe darin, besonders hohe und starke Schutzwälle zu bauen, um die angebliche Zerstörung der Gesellschaft zu verhindern.
Der Film zeigt, dass Hass, Angst und Feindbilder der Rechtsextremisten zu gewalttätigen Straftaten führen können und erlaubt gleichzeitig die dabei genutzte Sprache zu analysieren.


Ein Fund von Berfin Kocabas







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